solidarisch, nachhaltig, gesund
Was ist
Solidarische Landwirtschaft?
Als Solidarische Landwirtschaft (kurz SoLaWi) wird
eine Form der Vertragslandwirtschaft bezeichnet, bei der eine Gruppe von
Verbrauchern (Konsumenten) auf regionaler Ebene mit einem oder mehreren
Landwirten (Produzenten) kooperiert. Die Gruppe trägt dabei die Kosten
der landwirtschaftlichen Produktion, aber auch das Anbaurisiko, und erhält
im Gegenzug die landwirtschaftlichen Produkte.
In Deutschland wächst die Zahl der SoLaWi-Höfe stetig, weil es immer mehr Menschen gibt, die sich mit ihren Nahrungsmitteln und deren Produktion auseinandersetzen möchten. Für die Verbreitung dieses Ansatzes setzt sich das Netzwerk Solidarische Landwirtschaft e.V. ein.
Vorteile
Die Konsumenten haben großen Einfluss auf die Anbaumethoden und die landwirtschaftliche Produktion. In der Regel profitieren aber beide - Produzenten und Konsumenten – von dieser Form der Zusammenarbeit.
Nachhaltig
Regionaler Anbau, kurze Lieferwege, saisonale Versorgung -drei Schlagworte, die es in sich haben. Durch den regionalen Anbau werden Nahrungsmittelimporte aus Südeuropa oder Übersee reduziert. Dadurch ergeben sich kurze Lieferwege direkt vom Produzenten zum Konsumenten, ohne Zwischenstops in Lagerhallen.
Umweltfreundlich
Auf SoLaWi-Höfen wird in der Regel eine umweltgerechte Landwirtschaft betrieben. Auf synthetischen Dünger, auf Gülle und auf chemische Pflanzenschutzmittel wird weitestgehend verzichtet und auf die Herkunft der Futtermittel wird besonders geachtet. Darüber hinaus setzen sich die Gemeinschaften dafür ein, dass die Betriebsflächen zum Beispiel insektenfreundlich gestaltet sind, legen Blühflächen an oder stellen Nisthilfen bereit.
Ressourcenschonend
Rund 30% der Lebensmittel in den westlichen Ländern werden weggeworfen! Handelsbestimmungen insbesondere für Gemüse sorgen dafür, dass viele Lebensmittel gar nicht erst in den Verkauf gelangen.
In der SoLaWi wird alles verteilt, was Acker und Stall hergeben: Krumme Gurken, lustige Möhren, kleine Kartoffeln, bunte Eier.
Solidarisch
Solidarisch mit dem Landwirt: Die Konsumenten tragen das Anbaurisiko mit. Viele Schultern mindern das finanzielle Risiko des Landwirts bei Ernteausfällen. Auch saisonale Mengenschwankungen, etwa bei Eiern oder Milch, trägt die Gemeinschaft mit. Darüber hinaus sind immer mal wieder viele helfende Hände gefragt – regelmäßig bei der Verteilung der Lebensmittel und auf Anfrage der Produzenten bei „Helfertagen“. Dabei kann es um das Pflanzen jungen Gemüses, die Beikrautregulierung auf dem Acker, das Sammeln von Kartoffelkäfernoder auch die Ernte gehen.
Solidarisch untereinander: Frage nicht, was es kostet, frage, was es dir wert ist! In der SoLaWi Rhein Ahr gibt es für Gemüse ein so genanntes Bieterverfahren. Jeder bietet für die gewünschten Gemüseanteile einen monatlichen Betrag für das nächste Wirtschaftsjahr, nach den persönlichen Möglichkeiten. Dieses Verfahren sorgt für einen Ausgleich zwischen Konsumenten mit unterschiedlichen finanziellen Voraussetzungen.
Fairer Lohn
Ziel einer SoLaWi ist es, den Produzenten ihre Arbeit fair und realistisch zu entlohnen. Nur wenn die Vollkosten der landwirtschaftlichen Produktion von der Gemeinschaft getragen werden, kann langfristig auf Agrarsubventionen verzichtet werden.
Gesund
Frisch vom Acker auf den Teller. Gerade bei Gemüse ist die Lagerung ausschlaggebend für die Nährwerte. Möglichst kurze Zeiträume von der Ernte bis zur Auslieferung erhalten die Nährstoffe – und den Geschmack – in optimaler Weise. Darüber hinaus haben Sortenwahl und Anbaumethoden einen großen Einfluss auf die Inhaltsstoffe. Alte Obst- und Gemüsesorten sind oft nahrhafter als neue Züchtungen, die in der Regel den Ernteertrag als oberstes Zuchtziel aufweisen. Durch eine weitgehend saisonale Ernährung erhält der Körper viele notwendige Nährstoffe, z.B. Vitamin C im Winterkohl und in den Zwiebelpflanzen, Vitamin K im Feldsalat oder Winter-Postelein.
Zufriedene Konsumenten, glückliche Produzenten...
Probleme gibt es nicht? Natürlich! Alles andere wäre Schönrednerei und entspräche nicht der Realität.
Selbstverständlich gibt es den Kartoffelkäferalarm, den Aufruf bei der Beikrautregulierung mitzuwirken oder auf dem Acker bei den freiwilligen Helfertagen seinen eigenen Fussabdruck zu hinterlassen.
Und nicht zu vergessen: Da das Gemüse frisch vom Feld kommt, ist es alles andere als frisch geputzt und supermarkttauglich verzehrfertig.
Das alles ist manchmal mühsam. Warum also einen unbequemeren Weg gehen, wenn es einfacher geht?
Hier ein paar Zitate von Konsumenten unserere Solawi, die wir auf einer Mitgliederversammlung eingefangen haben.