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Grafschafter Hofgarten stellt sich vor

Das monatliche Zoom-Treffen ist bei der SoLaWi Rhein-Ahr in diesem Pandemie-Winter zur lieben Gewohnheit geworden. An einem Samstag im März trafen sich wieder einmal ein gutes Dutzend Leute virtuell. Diesmal stand auf dem Programm der "Grafschafter Hofgarten" aus Birresdorf.

 

Die Idee der solidarischen Landwirtschaft boomt und gute Qualität spricht sich herum. So waren diesmal bereits vor Beginn des neuen Wirtschaftsjahres alle Anteile des "Wehrer Kesselgemüses" vergeben - und das trotz der erschwerten Bedingungen mit einer virtuellen Bieterrunde!

Sowohl Andreas Nuppeney als auch der SoLaWi Rhein-Ahr e.V. führen Wartelisten von Haushalten, die leider nicht mit einem Gemüseanteil aus Wehr versorgt werden können. Somit war der Zeitpunkt erreicht, um Ausschau nach einem zweiten Gemüse-Erzeuger zu halten, der vielleicht bereit ist, im Rahmen der SoLaWi zu kooperieren.

Der Kontakt zum "Grafschafter Hofgarten", einem kleinen Familienbetrieb im Nebenerwerb, kam auf Initiative des SoLaWi-Mitglieds Nadja Geldmacher (Depot Remagen) zu stande, und bald stand die Einladung der Familie Schmitz, sich samstags einmal auf dem Acker in Birresdorf umzuschauen. Dort konnte man Anfang März letztes Wintergemüse sehen, prächtige Grünkohlpflanzen und Wirsingköpfe neben Feldsalat und Lauchstangen zwischen jungen Walnuss- und Mandelbäumen. Toni Schmitz und seine Frau verteilten letzte Lagerbirnen, während die Söhne, Mario und Gero, Himbeersträucher pflanzten.

 

Rasch einigte man sich auf einen Termin für das virtuelle Treffen, in dem die Brüder Schmitz das Produktportfolio vorstellten, mit dem sie Konsumenten im nördlichen Teil des Kreises Ahrweiler gerne ab sofort oder auch ab nächstem Jahr versorgen können:

 

Gemüse: Kräuter, diverse Salate inkl. Feldsalat u. Endivien, Brokkoli, Spitzkohl, Tomaten, Paprika, Gurken, Kohlrabi, Ess- und Zierkürbisse, Zucchini, Möhren, Erbsen, Bohnen, Lauchzwiebeln, Zwiebeln, Radieschen, Dicke Bohnen, gelbe und grüne Buschbohnen, Rote Beete, Spinat, Lauch, Kartoffeln (auch Frühkartoffeln), Rosenkohl, Wirsing, Rotkohl, Grünkohl, Weißkohl.

 

Obst: Erdbeeren, diverse Sorten Pfirsiche, Süß- und Sauerkirschen, Nektarinen, Pflaumen, Johannisbeeren, Jostabeeren, Himbeeren, Äpfel, Birnen, Wassermelonen & Honigmelonen (erstmals dieses Jahr!), Stachelbeeren und Aronia-Beeren ab 2022

 

Außerdem wird es von Mai bis Oktober Schnittblumen zum selbst schneiden und im Dezember auch Weihnachtsbäume aus eigenem Anbau geben.

 

Sie stellten auch ihre Anbauweise vor:

 

Im Grafschafter Hofgarten wird nicht gedüngt oder gespritzt. Die Lage auf der Höhe und der viele Wind sorgen dafür, dass die angebauten Pflanzen, Bäume und Sträucher wenig mit Schädlingen zu kämpfen haben und Feuchtigkeit gut abtrocknet.

 

Auch Tomaten, Gurken, Paprika und Buschbohnen wachsen im Freiland, ohne Folientunnel.

 

Das Saat- und Pflanzgut stammt von der Fa. Wunderlich aus Willich und von Klein Gemüsepflanzen Bonn.

 

Die Bewirtschaftung der Gemüsepflanzen findet dieses Jahr auf einer Fläche von einem halben Hektar statt, welches ab nächsten Jahr auf bis zu 2 Hektar erweitert werden kann.

Diese ist für den Familienbetrieb natürlich arbeitsintensiv, so dass gelegentliche Hilfe - und sei es nur in Form des "Selber erntens" und Kisten packens - willkommen ist.

 

Unter den Teilnehmer*innen fanden sich gleich 4 "Versuchskaninchen" von der Warteliste, die es gleich dieses Jahr mal mit einem Gemüse-Anteil aus Birresdorf versuchen wollen; einige weitere Haushalte hatten sich per Mail bei der SoLaWi gemeldet.

Man besprach ein vorläufiges Konzept für die weitere Zusammenarbeit:

 

- Für einen festen Betrag pro Woche, z. B. 10 Euro oder 20 Euro, kann man sich beim Grafschafter Hofgarten eine Gemüsekiste mit den jeweils erntereifen Produkten zusammenstellen lassen. Natürlich kann und soll auch gerne selbst geerntet werden. Abholung in jedem Fall vor Ort nach Absprache, idealerweise Mittwochnachmittag oder Samstag. Die bestehenden SoLaWi-Depots sollen hierbei erst einmal außen vor gelassen werden, bis man sich 2022 "neu sortiert" hat.

 

- Das gleiche gilt für eine "Früchte-Kiste", was viele der SoLaWistas interessant finden, die aus Wehr bereits reichlich mit Gemüse versorgt werden. Die Früchte können aber auch einzeln je nach Bedarf und Vorliebe erworben werden. Hier gab es auch Überlegungen, dass man sich im Depot zusammentut, damit einer für mehrere Mitglieder etwas besorgt bei einer Fahrt in die Grafschaft.

 

- Diese Bestellungen oder auch Abonnements werden direkt mit dem Grafschafter Hofgarten abgemacht. Durch eine Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! kann man sich auch unverbindlich auf einen Mailverteiler setzen lassen, um zu erfahren, was jeweils reif ist und in den Verkauf kommt.

 

- Die SoLaWi Rhein-Ahr will sich dann gegebenenfalls bei Einzelaktionen hinzuschalten, z. B. wenn es im Laufe des Jahres 2021 von einer Obstsorte besonders viel zu ernten gibt, nach dem Vorbild der gelungenen Streuobstwiesen-Aktionen in den letzten Jahren.

 

- Für 2022 gäbe es die Möglichkeit, dass ein oder zwei Acker-Reihen komplett für die SoLaWi reserviert und bepflanzt / eingesät werden. Hierfür müssten sich genügend Konsumenten finden, die sich die Ernte dort teilen und auch mal bei der Beikrautregulierung mit anpacken. Dafür kann man unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! bereits jetzt Interesse bekunden.

 

- Einen solchen "SoLaWi-Pacht-Acker" würde der Verein dann natürlich bei Gelegenheit auch gerne für weitere Aktionen nutzen, zum Beispiel zur Umweltbildung oder zur Kräuter-/Beikrautwanderung, wie sie auch in Wehr schon einmal statt fand.