SoLaWi Blog

Möhrchen für alle und Wunschgemüse: Erntetag beim Alte-Sorten-Projekt (2)

Am zweiten Septemberwochenende war es soweit: Die Möhren im Alte-Sorten-Projekt der Solawi Rhein-Ahr in Wehr waren herangereift und konnten geerntet werden. Da alle mithalfen, auch die Kleinsten, waren die mitgebrachten Eimer schnell gefüllt mit orangefarbenen, aber auch gelben und rötlichen Möhren, die schon herrlich dufteten, sobald sie mit der Forke aus der Erde gehoben wurden.

Auch einige der attraktiv aufblühenden Artischocken konnten gepflückt werden.

Da die Aktion im Freien stattfand, konnten die Abstände der Haushalte zueinander "coronakonform"eingehalten werden.

 

Projekt-Initiatorin Alwine Beu hatte sich ein kleines Rahmenprogramm ausgedacht, das auch bei den Kindern gut ankam: Nach der Ernte auf dem Acker machte die kleine Truppe einen Spaziergang zum Wehrer Kohlensäure-Geysir, der Punkt 16 Uhr in die Höhe sprudelte. Zum Abschluss gab es noch eine Stärkung mit mitgebrachtem Picknick und Kaffee an der Römerhalle. Der kulinarische Höhepunkt waren selbstgebackene Blätterteig-Törtchen mit solidarischen Zucchini aus einem Ernteanteil des "Wehrer Kesselgemüses".

Als nächstes wird die Projektgruppe die gelben Stangenbohnen sowie die Kidneybohnen ernten, die hoffentlich für die ein oder andere Portion "Chili con Carne" reichen.

Auch die Rettiche sind schon gut gewachsen, und der Feldsalat sprießt ebenfalls.

 

Zu allen angepflanzten Feldfrüchten wird die Gruppe demnächst Bilanz ziehen, wie gut die Ernte war und ob sie den Geschmackstest bestehen. Von den guten Sorten wird dann Saatgut für nächstes Jahr zurückgelegt.

Dann soll das Projekt unter dem Motto "Wunschgemüse" fortgeführt werden.

Erste Anbauwünsche wurden auch schon geäußert: Es soll dann Süßkartoffeln, Mairübchen und Zuckererbsen geben.

Wer sich an der diesjährigen Ernte oder im nächsten Jahr beteiligen will, kann sich gerne an die Solawi wenden (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!). Wir stellen dann gerne den Kontakt zu Alwine her!

Alte Sorten wachsen und gedeihen - Projekt der SoLaWi Rhein-Ahr 2021

Samenfest - was heißt das nochmals genau?

Aus samenfesten Pflanzen lässt sich immer wieder Saatgut fürs nächste Jahr gewinnen. Daraus wachsen dann wieder Pflanzen mit denselben Eigenschaften.

Keine Selbstverständlichkeit mehr in Zeiten von Hybriden, Patenten und grüner Gentechnik, wie SoLaWi-Mitglied Jan Peters beim Zukunftsworkshop im November 2020 (siehe unseren Blogbeitrag) deutlich machte. Er hatte die Arbeit seines "Vereins zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt" (VEN) vorgestellt und damit sogleich ein reges Interesse für das Thema bei so einigen Mitgliedern der SoLaWi Rhein-Ahr geweckt.

Im Workshop wurden aber auch schon die bekannten Probleme für die Praxis angesprochen: Vom kooperierenden Betrieb "Wehrer Kesselgemüse" können diese alten Sorten nicht einfach so angebaut werden. Dem stehen rechtliche Vorgaben im Weg. Unter anderem sind die Sorten nicht bio-zertifiziert, und meist wird das Saatgut auch nur in kleinen Mengen an Privatpersonen abgegeben. Zudem ist der Ertrag ungewiss. Zumindest was Letzteres angeht, wird man bald mehr Klarheit haben:

Alwine Beu, SoLaWi-Mitglied aus Wehr, nahm das Projekt in die Hand und stelle gemeinsam mit ihrem Mann Achim den Grund und Boden dafür zur Verfügung: Auf dem Blumenacker der Beus in Wehr, in direkter Nachbarschaft zum Folientunnel, in dem "Wehrer Kesselgemüse" wächst, sollten ausgewählte alte Sorten auf 100 Quadratmetern angepflanzt werden.

Schnell waren weitere 10 Mitglieder der SoLaWi Rhein-Ahr - darunter auch neu Hinzugestoßene - gefunden, die den Probeanbau wagen und als so genannte "Beetpatinnen und Beetpaten" je ein Gemüsebeet betreuen wollten.

Man traf sich erneut virtuell, um gemeinsam zu überlegen, welche Gemüsesorten im Jahr 2021 angebaut werden sollten. Man entschied sich für: 4 Sorten Möhren: gelbe, rote, lila und orangefarbene; 3 Sorten Zuckererbsen, 3 Sorten Bohnen: blaue Buschbohnen, gelbe Stangenbohnen, rote Kidneybohnen; eine Sorte Artischocken, eine Pflanze Spaghetti-Kürbis, und ein letztes Beet sollte mit verschiedenen Tomatensorten und Gewürzgurken bepflanzt werden.

Das Saatgut wurde teilweise über VEN bestellt, teilweise von den Projektteilnehmern selbst zur Verfügung gestellt.

Nach der Aussaat und Bepflanzung wurden die Beete mit kleinen Tafeln mit Hinweisen auf die Sorten und den Vornamen der Beetpat*innen ausgestattet, damit Passanten etwas über das Projekt erfahren können. Tatsächlich war auch schon so mancher interessierte Besucher auf dem Acker und ließ sich begeistern und kam mit den Projektteilnehmer*innen ins Gespräch.

Gedüngt wird mit Naturdünger aus Schlempe, einem Abfallprodukt aus der Alkoholerzeugung, das aus Getreide und Mais besteht, sowie Melasse und Vinasse aus der Zuckerrübe.

Wichtig ist natürlich - neben der regelmäßigen Wässerung, die bei Bedarf Achim Beu übernimmt - auch das regelmäßige Jäten der Beikräuter, bei dem die jeweiligen Beetpat*innen gefragt sind. Fällt hier jemand aus, beispielsweise aus gesundheitlichen Gründen, springen die anderen Projektteilnehmer*innen solidarisch ein.

Wenn es nun bald ans Ernten geht, dürfen die Pat*innen zuerst zuschlagen, dann sind die anderen Mitglieder der Projektgruppe dran. Ziel ist, dass möglichst viele von vielen Sorten probieren können.

Die ersten Erbsen wurden bereits verkostet und sollen sehr lecker geschmeckt haben!

Bis zur ersten Ernte von Bohnen und Tomaten wird es hoffentlich auch nicht mehr all zu lange dauern.

Wir wünschen dem Projekt viel Glück, weiterhin reichlich Niederschlag, aber keinen Hagel und dass die Beikräuter nicht Überhand nehmen!

Grafschafter Hofgarten stellt sich vor

Das monatliche Zoom-Treffen ist bei der SoLaWi Rhein-Ahr in diesem Pandemie-Winter zur lieben Gewohnheit geworden. An einem Samstag im März trafen sich wieder einmal ein gutes Dutzend Leute virtuell. Diesmal stand auf dem Programm der "Grafschafter Hofgarten" aus Birresdorf.

 

Die Idee der solidarischen Landwirtschaft boomt und gute Qualität spricht sich herum. So waren diesmal bereits vor Beginn des neuen Wirtschaftsjahres alle Anteile des "Wehrer Kesselgemüses" vergeben - und das trotz der erschwerten Bedingungen mit einer virtuellen Bieterrunde!

Sowohl Andreas Nuppeney als auch der SoLaWi Rhein-Ahr e.V. führen Wartelisten von Haushalten, die leider nicht mit einem Gemüseanteil aus Wehr versorgt werden können. Somit war der Zeitpunkt erreicht, um Ausschau nach einem zweiten Gemüse-Erzeuger zu halten, der vielleicht bereit ist, im Rahmen der SoLaWi zu kooperieren.

Der Kontakt zum "Grafschafter Hofgarten", einem kleinen Familienbetrieb im Nebenerwerb, kam auf Initiative des SoLaWi-Mitglieds Nadja Geldmacher (Depot Remagen) zu stande, und bald stand die Einladung der Familie Schmitz, sich samstags einmal auf dem Acker in Birresdorf umzuschauen. Dort konnte man Anfang März letztes Wintergemüse sehen, prächtige Grünkohlpflanzen und Wirsingköpfe neben Feldsalat und Lauchstangen zwischen jungen Walnuss- und Mandelbäumen. Toni Schmitz und seine Frau verteilten letzte Lagerbirnen, während die Söhne, Mario und Gero, Himbeersträucher pflanzten.

 

Rasch einigte man sich auf einen Termin für das virtuelle Treffen, in dem die Brüder Schmitz das Produktportfolio vorstellten, mit dem sie Konsumenten im nördlichen Teil des Kreises Ahrweiler gerne ab sofort oder auch ab nächstem Jahr versorgen können:

 

Gemüse: Kräuter, diverse Salate inkl. Feldsalat u. Endivien, Brokkoli, Spitzkohl, Tomaten, Paprika, Gurken, Kohlrabi, Ess- und Zierkürbisse, Zucchini, Möhren, Erbsen, Bohnen, Lauchzwiebeln, Zwiebeln, Radieschen, Dicke Bohnen, gelbe und grüne Buschbohnen, Rote Beete, Spinat, Lauch, Kartoffeln (auch Frühkartoffeln), Rosenkohl, Wirsing, Rotkohl, Grünkohl, Weißkohl.

 

Obst: Erdbeeren, diverse Sorten Pfirsiche, Süß- und Sauerkirschen, Nektarinen, Pflaumen, Johannisbeeren, Jostabeeren, Himbeeren, Äpfel, Birnen, Wassermelonen & Honigmelonen (erstmals dieses Jahr!), Stachelbeeren und Aronia-Beeren ab 2022

 

Außerdem wird es von Mai bis Oktober Schnittblumen zum selbst schneiden und im Dezember auch Weihnachtsbäume aus eigenem Anbau geben.

 

Sie stellten auch ihre Anbauweise vor:

 

Im Grafschafter Hofgarten wird nicht gedüngt oder gespritzt. Die Lage auf der Höhe und der viele Wind sorgen dafür, dass die angebauten Pflanzen, Bäume und Sträucher wenig mit Schädlingen zu kämpfen haben und Feuchtigkeit gut abtrocknet.

 

Auch Tomaten, Gurken, Paprika und Buschbohnen wachsen im Freiland, ohne Folientunnel.

 

Das Saat- und Pflanzgut stammt von der Fa. Wunderlich aus Willich und von Klein Gemüsepflanzen Bonn.

 

Die Bewirtschaftung der Gemüsepflanzen findet dieses Jahr auf einer Fläche von einem halben Hektar statt, welches ab nächsten Jahr auf bis zu 2 Hektar erweitert werden kann.

Diese ist für den Familienbetrieb natürlich arbeitsintensiv, so dass gelegentliche Hilfe - und sei es nur in Form des "Selber erntens" und Kisten packens - willkommen ist.

 

Unter den Teilnehmer*innen fanden sich gleich 4 "Versuchskaninchen" von der Warteliste, die es gleich dieses Jahr mal mit einem Gemüse-Anteil aus Birresdorf versuchen wollen; einige weitere Haushalte hatten sich per Mail bei der SoLaWi gemeldet.

Man besprach ein vorläufiges Konzept für die weitere Zusammenarbeit:

 

- Für einen festen Betrag pro Woche, z. B. 10 Euro oder 20 Euro, kann man sich beim Grafschafter Hofgarten eine Gemüsekiste mit den jeweils erntereifen Produkten zusammenstellen lassen. Natürlich kann und soll auch gerne selbst geerntet werden. Abholung in jedem Fall vor Ort nach Absprache, idealerweise Mittwochnachmittag oder Samstag. Die bestehenden SoLaWi-Depots sollen hierbei erst einmal außen vor gelassen werden, bis man sich 2022 "neu sortiert" hat.

 

- Das gleiche gilt für eine "Früchte-Kiste", was viele der SoLaWistas interessant finden, die aus Wehr bereits reichlich mit Gemüse versorgt werden. Die Früchte können aber auch einzeln je nach Bedarf und Vorliebe erworben werden. Hier gab es auch Überlegungen, dass man sich im Depot zusammentut, damit einer für mehrere Mitglieder etwas besorgt bei einer Fahrt in die Grafschaft.

 

- Diese Bestellungen oder auch Abonnements werden direkt mit dem Grafschafter Hofgarten abgemacht. Durch eine Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! kann man sich auch unverbindlich auf einen Mailverteiler setzen lassen, um zu erfahren, was jeweils reif ist und in den Verkauf kommt.

 

- Die SoLaWi Rhein-Ahr will sich dann gegebenenfalls bei Einzelaktionen hinzuschalten, z. B. wenn es im Laufe des Jahres 2021 von einer Obstsorte besonders viel zu ernten gibt, nach dem Vorbild der gelungenen Streuobstwiesen-Aktionen in den letzten Jahren.

 

- Für 2022 gäbe es die Möglichkeit, dass ein oder zwei Acker-Reihen komplett für die SoLaWi reserviert und bepflanzt / eingesät werden. Hierfür müssten sich genügend Konsumenten finden, die sich die Ernte dort teilen und auch mal bei der Beikrautregulierung mit anpacken. Dafür kann man unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! bereits jetzt Interesse bekunden.

 

- Einen solchen "SoLaWi-Pacht-Acker" würde der Verein dann natürlich bei Gelegenheit auch gerne für weitere Aktionen nutzen, zum Beispiel zur Umweltbildung oder zur Kräuter-/Beikrautwanderung, wie sie auch in Wehr schon einmal statt fand.

Das Depot Kripp sucht noch Zuwachs

Depots tauschen sich virtuell aus

Im Mittelpunkt des virtuellen Treffens des SoLaWi Rhein-Ahr e.V. vor Weihnachten standen diesmal die Depots und Abholgruppen, die für die Verteilung von Gemüse, Brot und Eiern sowie gelegentlich weiteren Produkten im Rahmen der solidarischen Landwirtschaft unerlässlich sind.

Es berichteten Depot-Geber, Depot-Paten und aktive Konsumenten aus Bad Breisig, Niederzissen,/Rodder, Sinzig, Ahrweiler, Remagen, Kripp und natürlich aus Wehr, wo die Halle von Andreas Nuppeney der Dreh-und Angelpunkt fürs „Wehrer Kesselgemüse“ und weitere Produkte ist.

In den meisten Depots funktionieren Transport und Arbeitsteilung bei der Gemüse-Aufteilung, beim Sauberhalten von Raum und Kisten usw. mittlerweile weitgehend reibungslos, nachdem man in den ersten Jahren hier dazugelernt hat. Nach einer Testfahrt im Januar 2020, bei der die Vorstandsmitglieder Denis Nötel und Joachim Beu probeweise das gesamte Gemüse einer Wochenlieferung mit einem Transporter zu allen Depots gefahren hatten, in der Hoffnung, dass so Zeit, Geld und Mühe gespart werden können, ist man dabei geblieben, dass jedes Depot seine Abholung selbst mit Freiwilligen organisiert.

Über die Kapazität der Depots für mögliche weitere Produkte wie Streuobst aus der Region oder faire Bio-Orangen aus Spanien, für die es bisher nur Einzelaktionen der SoLaWi Rhein-Ahr gibt, wurde ebenfalls gesprochen.

Die Verteilung der Konsumenten konzentriert sich weiterhin auf zwei starke Gebiete: Auf die "Rheinschiene“ zwischen Bonn-Bad Godesberg und Bad Breisig sowie auf Wehr und Umgebung. Aber auch in Thür, Schalkenbach und Ahrweiler sowie in der Grafschaft gibt es Abnehmer für das „Wehrer Kesselgemüse“, während die Freilandeier vom Wilhelmshof hauptsächlich in und um Sinzig beliebt sind.

Auf der Seite https://solawi-rhein-ahr.de/erzeuger/depots-und-verteilung#depots sind die aktuell betriebenen Depots und Abholgruppen dargestellt.

Fürs neue Wirtschaftsjahr kündigten die Sinziger bereits eine Veränderung an: Das Depot vom Helenenberg wird nach Sinzig-Ost umziehen.

Das Depot Kripp – klein, aber fein – sucht noch Zuwachs und Unterstützung für die wöchentliche Gemüseabholung in Wehr.

Zukunfts-Workshop der SoLaWi Rhein-Ahr

Am Samstag, 7.11.2020 trafen sich 12 Mitglieder unserer SoLaWi Rhein-Ahr virtuell über Zoom, um zu diskutieren, wo wir mit dem Verein stehen, was alles möglich wäre im Rahmen der SoLaWi Rhein-Ahr und wo wir in den nächsten Jahren hin wollen.

Um 11 Uhr ging es los mit einer Begrüßung durch die Moderatorin Anke Wehmeyer und einer kurzen Einführung von Vorstandsmitglied Nathalie Klasen.

In Impulsvorträgen stellten 3 der Mitglieder Aspekte ihrer Arbeit bzw. anderer Vereine und Initiativen vor, die mit Landwirtschaft und Ernährung zu tun haben:

Simon Keelan startete mit einem „Rundumschlag“ über verschiedene Formen von SoLaWis (siehe auch www.solidarische-landwirtschaft.org).

Darya Hirsch stellte die BioStadt Bonn (www.bonn-rundum-nachhaltig.de/portfolio/bio-stadt-bonn/), die Regionalwert Rheinland AG (www.regionalwert-rheinland.de) und die Initiative für einen Ernährungsrat in Bonn vor.

Jan Peters schließlich zeigte, wofür sich der Verein zum Erhalt der Nutzpflanzenvielfalt VEN einsetzt und wie man ihn unterstützen kann: https://nutzpflanzenvielfalt.de.

Auf der Grundlage eines Mural-Boards, das die aktuelle Struktur der SoLaWi Rhein-Ahr mit den kooperierenden Erzeugern zeigte, gab es einen regen Austausch über die Aufnahme möglicher neuer Produkte und zusätzlicher Aktivitäten.

Von der Wurmkiste über das Fermentieren von Gemüse, Transport mit dem Lastenfahrrad, Umweltbildung oder Belieferung von Großküchen wie z. B. Schulkantinen wurden eine Menge Idee gesammelt.

In Sachen Obst, samenfeste Sorten und food sharing über die Depots wird sich der Verein in jedem Fall weiter schau machen, was möglich wäre.

Um 14 Uhr zog es die meisten raus in die Sonne des strahlenden Herbsttages. Man verabredete, diese technische Möglichkeit bald noch einmal zu nutzen, um sich wieder zu treffen und weiter auszutauschen.

Mit gesundem Gemüse, Obst und Eiern glimpflich durch das Corona-Jahr - Info-Veranstaltung verschoben
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Mit gesundem Gemüse, Obst und Eiern glimpflich durch das Corona-Jahr - Info-Veranstaltung verschoben

- Pressemitteiliung an die Lokalpresse im Kreis Ahrweiler Anfang November 2020

Der Verein „Solidarische Landwirtschaft (SoLaWi) Rhein-Ahr“ ist bisher gut durch das Ausnahmejahr gekommen. Das Kerngeschäft der seit 2017 fest kooperierenden Erzeuger – Andreas Nuppeney mit dem „Wehrer Kesselgemüse“ und Familie Orth mit den Eiern von freilaufenden Hühnern vom Wilhelmshof in Sinzig – lief wie gewohnt. Im Zuge der Bieterrunde, die im Januar noch vor dem Lockdown stattgefunden hatte, waren alle verfügbaren Gemüse- und Eier-Anteile für ein Jahr vergeben worden.

Anstelle der „Helfer-Tage“, an denen sich in anderen Jahren samstags regelmäßig mehrere Aktive auf dem Acker in Wehr verabredet hatten, kamen in diesem Jahr bewusst Einzelpersonen oder einzelne Familien zu verschiedenen Zeiten in Wehr vorbei, um bei der Unkrautregulierung oder der Ernte mitzuhelfen. Die Bereitschaft für diese freiwillige Mithilfe war im Frühjahr 2020 etwas größer als sonst, und auch Aushilfskräfte auf Minijob-Basis konnten leichter gefunden werden.

Die Geselligkeit war insgesamt das, was in der SoLaWi Rhein-Ahr dieses Jahr aufgrund der Pandemie leider zu kurz kam: Auf Erntedank- oder Grillfest wurde ebenso verzichtet wie auf Kräuterwanderung und Einkochabend. Lediglich zu einem Picknick auf großen Abstand traf man sich im Juni bei bestem Wetter im Sinziger Schlosspark.

Das Jahr wurde vom Verein genutzt, um alte Kooperationen wieder aufleben zu lassen und neue auszuprobieren. So konnten im Oktober 2020 mehrere Apfel-Tage auf privaten Streuobstwiesen in Sinzig-Franken und Remagen organisiert werde, die von den SoLaWistas begeistert angenommen wurden. Man konnte Äpfel, Birnen und Quitten für die Lagerung pflücken, Saft selbst pressen oder fertigen Saft erstehen. Ferner wurde mit einer Rinderhalterin im Brohltal und einer Bio-Winzerin in Ahrweiler erste Möglichkeiten für eine Kooperation geprüft.
Da zurzeit ohnehin alle Gemüse- und Eier-Anteile vergeben sind, und natürlich um jegliches Risiko einer Ansteckung zu minimieren, haben Verein und Erzeuger gemeinsam beschlossen, die für den 7.11.20 im Haus St. Peter in Sinzig geplante Informationsveranstaltung für Neue ins kommende Jahr zu verschieben.

Wer Interesse an einem Eier-Anteil oder einem kleinen oder großen Gemüse-Anteil (beides ab März 2021) hat, kann sich unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! melden. Mehr Infos unter www.solawi-rhein-ahr.de.

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Endlich wieder Äpfel!

Am Samstag, 3. Oktober 2020 ernteten vier Familien und ein weiteres Mitglied der SoLaWi Rhein-Ahr Äpfel auf einer privaten Streuobstwiese in Sinzig-Franken.

Nachdem es 2018 schon einmal zu einer Kooperation zwischen dem Verein und den Streuobstbesitzern gekommen war, gab es 2019 ein "apfel-armes Jahr".

Diesmal hingen die Bäume aber wieder voll, so dass die zahlreichen Abnehmer willkommen waren.

Alle machten von der Gelegenheit Gebrauch, leckere Goldpamänen und Berlepsch-Äpfel zum Lagern von den Bäumen zu pflücken.

Für die, die später Saft pressen wollten, wurde unter anderem ein Klarapfel-Baum geschüttelt.

Beim Auflesen der Äpfel halfen besonders gerne die Kinder mit - wobei bei den älteren Kindern auch der Pflücker mit dem langen Stiel beliebt war.

Dieser sorgte auch ganz von selbst dafür, dass man auf der weitläufigen Wiese Abstand voneinander hielt, was die Vorsicht in dieser Zeit ja gebietet.

Mit diesem Gerät konnten die Kleinen außerdem ihre Motorik testen und lernten, dass nur Äpfel ohne Beulen sich gut lagern lassen.

Alles andere kam in die Saftpresse.

Mit Spenden halfen die SoLaWi-Mitglieder, dass diie Obstwiese mit all ihrer Vielfalt an Lebensraum für Pflanzen und Tiere weiter bewirtschaftet werden kann.